Billig, preiswert, günstig, fast umsonst, geschenkt – mit diesen Worten werden Konsumentinnen und Konsumenten gelockt, um Produkte und Dienstleistungen zu kaufen. Vom Billigflug bis hin zur Billig- Markenkleidungs- Kollektion. Alles steht allzeit zur Verfügung und wird zum Verkauf angeboten - billig wie noch nie!
Wie es zu diesen Angeboten kommt, sodass in Massen produziert werden kann, die Kaufentscheidung leicht fällt und jederzeit und möglichst viel davon konsumiert werden kann, interessiert nur wenige. Dass beispielsweise bei billigen Lebensmitteln auf Kosten der Umwelt und der eigenen Gesundheit produziert wird hat sich mittlerweile herumgesprochen. Biologisch und regional hergestellt gilt als Qualitätsmerkmal. Doch dass auf Kosten anderer Menschen produziert wird ist selten sichtbar und beeinflusst kaum Kaufentscheidungen, die meist spontaner Natur sind.
Während die Globalisierung den Handel und Investitionen fördert und somit die Arbeit in sogenannte Billiglohnländer verlagert, hat sie nicht automatisch zu einem Umfeld beigetragen in welchem die wirtschaftliche, soziale und physische Sicherheit von Migrantinnen und Migranten gewährleistet sind. Arbeitsmigration verursacht in den Philippinnen vor allem für Frauen vielfältige soziale und rechtliche Probleme.
Nicht nur billig sondern unbezahlt ist ein Großteil der weltweit geleisteten Care-Arbeit (umfasst Betreuung, Sorge und Fürsorge, im Englischen Arbeiten, die von den drei C’s umrissen werden: cooking, cleaning und caring), deren Löwenanteil von Frauen geleistet wird.
Faire Arbeitsbedingungen für alle. Das ist eine jahrelange Forderung der kfb. Denn, wirft frau einen Blick auf diese Fakten in Bezug auf weibliche Erwerbstätigkeit weltweit und/oder in Österreich wird das Versprechen der Geschlechtergleichheit/-gerechtigkeit durch zunehmende weibliche Erwerbstätigkeit bei gleichbleibendem Glauben an Wirtschaftswachstum und die Logik des Marktes nicht eingehalten. Perspektiven sind gefragt und verlangen nach einem Umdenken und entsprechenden Handeln. Handeln und Verantwortung übernehmen, den tatsächlichen Preis zahlen und nicht auf Kosten anderer zu konsumieren, das ist demnach nur gerecht. Denn billig kommt im Endeffekt doch zu teuer.