Die Erde steht unter Stress. Trotz nie dagewesener technologischer Entwicklungen und materieller Reichtümer sind wir heute mit einer Reihe von Krisen konfrontiert. Umweltzerstörung und Klimawandel stellen eine ernsthafte Bedrohung für das Leben auf unserem Planeten dar. Zugleich erleben wir weltweit weiterhin skandalöse Ungleichheiten. Selbst in wohlhabenden Ländern, leiden immer mehr Menschen unter Konkurrenz, Abstiegsängsten und Leistungsdruck. Und auch unsere politischen Systeme stecken in der Krise. Viele Menschen fühlen sich von den Regierenden nicht repräsentiert und haben den Glauben, ihre Gesellschaft mitgestalten zu können verloren.
Frauen sind von dieser Vielfachkrise besonders betroffen. Sie leisten einen Großteil der unbezahlten Arbeit und tragen in vielen Haushalten die Verantwortung für das Überleben der Familie. Trotzdem verfügen sie über deutlich weniger Einkommen und Entscheidungsmacht als Männer. Aufgrund dieser strukturellen Benachteiligung sind Frauen auch in Krisenfällen oft die ersten die Opfer bringen müssen.
Diese Probleme lassen sich nicht getrennt voneinander lösen. Sie alle hängen mit der Grundorientierung unseres gegenwärtigen Gesellschaftssystems zusammen – eines Systems, das nur die Logik von Profit und Wachstum kennt. Wollen wir die Vision eines guten Lebens für alle Menschen Wirklichkeit werden lassen, brauchen wir daher einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel – hin zu einem System, das auf Genügsamkeit, Kooperation und Solidarität beruht, statt auf Wachstum, Konkurrenz und Ausbeutung.
Zahlreiche Initiativen erproben bereits heute diesen Wandel. Wir finden sie in indigenen Gruppen, die ihr Land gemeinschaftlich besitzen und bearbeiten, bei Kleinbäuer*innen, die nicht für Geld, sondern die Bedürfnisse ihrer Gemeinschaft produzieren, aber auch in Foodcoops und anderen Netzwerken, die hierzulande solidarische und nachhaltige Alternativen aufbauen. Lassen Sie uns von diesen Initiativen lernen, lassen Sie uns den Wandel wagen!