"Florence Nightingale Medal" für Marianne Stöger
[Südkorea/Innsbruck, 16.12.2021, HP] Mit der „Florence Nightingale Medal“, die das Internationale Rote Kreuz alljährlich an Krankenschwestern mit herausragenden Leistungen vergibt, ist am 16. Dezember 2021 im Rahmen eines digitalen Festaktes u.a. die Tirolerin Marianne Stöger ausgezeichnet worden. Insgesamt 25 Krankenschwestern weltweit sind heuer mit der Verleihung der Medaille geehrt worden, Marianne Stöger hat sie als Ehren-Staatsbürgerin von Südkorea und Ehrenmitglied der Organisation südkoreanischer Krankenschwestern erhalten. Die Tiroler Christkönigs-Schwester hat gemeinsam mit ihrer Kollegin Margit Pissarek auf der Insel Sorok, auf die Südkorea seit 1916 an Morbus Hansen respektive „Lepra“ Erkrankte verbannt hatte, über 43 Jahre hinweg die medizinische und soziale Versorgung der Kranken aufgebaut und mit der Gründung zahlreicher Einrichtungen soweit vorangetrieben, dass die Verbreitung von Morbus Hansen in Südkorea nahezu zum Stillstand gebracht werden konnte. 2005 sind Marianne Stöger und Margit Pissarek nach Österreich zurückgekehrt.
In Südkorea genießen die beiden Frauen Kultstatus und wurden mehrfach für ihren Einsatz im Zeichen von Menschenwürde und Nächstenliebe geehrt, zuletzt, im August 2016, mit dem „Manhae-Preis für soziales Handeln“. Geehrt wurde in diesem Zusammenhang auch die Katholische Frauenbewegung Österreichs, eine Abordnung von kfb-Frauen - darunter die seinerzeitige zweite Vorsitzende Eva Oberhauser - hat 2016 auf Einladung Südkoreas in Stellvertretung der beiden Schwestern den Preis in Südkorea entgegengenommen. Die „Korea-Hilfe“, das Projekt, mit dem die kfb ihre entwicklungspolitische Tätigkeit vor 63 Jahren gestartet hat, ist der Arbeit der Ordensschwestern auf der Insel Sorok zugutegekommen und hat eine maßgebliche Rolle bei der Entwicklung ihrer Tätigkeiten gespielt. Die Begründerin der „Aktion Familienfasttag“, die seinerzeitige Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, Herta Pammer, stand in engem Kontakt mit Marianne Stöger und Margit Pissarek und hat die beiden Frauen in den ersten Jahren ihrer Tätigkeit in Südkorea auch besucht.
2018 hat Südkorea bekannt gegeben, Marianne Stöger und Margit Pissarek für den Friedensnobelpreis vorschlagen zu wollen. Eine Delegation des südkoreanischen Nominierungskomitees unter der Leitung des ehemaligen Premierministers der Republik, Hwang-Sik Kim, war im April des Jahres mit dem ehemaligen österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer zusammengetroffen, der gemeinsam mit dem Südkoreaner und ehemaligen Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon 2017 das „Ban Ki-moon-Centre for Global Citizens“ in Wien gegründet hatte. Bei dem Treffen in Wien wurde im Kino „Urania“ die Filmdokumentation „Marianne und Margaret“ präsentiert, auch in Innsbruck wurde der Film gezeigt.
Die „Aktion Familienfasttag“ der kfb, Österreichs einzige entwicklungspolitische Initiative mit dem Fokus auf Frauen, kooperiert heuer, im 63. Jahr ihres Bestehens, mit mehr als 70 Projektpartnerinnen in Asien, Afrika und Lateinamerika.
In Zeiten der Pandemie: Digitaler Festakt für Marianne Stöger