Geschlechtsbezogene Gewalt: Bericht aus 2021 und Blick in die Zukunft
Dafür, dass sie trotz widriger Umstände (Pandemie, ausbleibender Regierungswechsel und steigende geschlechtsbezogene Gewalt) ihre wichtige Arbeit v.a. im Gewaltschutz und der psychosozialen und rechtlichen Betreuung von Betroffenen sexualisierter Gewalt aufrechterhalten haben, wollen wir Danke sagen!
Die Situation der Gewalt gegen Frauen, Mädchen und Jugendliche ist leider (wie auch in Östterreich) eine Konstante im Land: 37 Frauenmorde gab es in der ersten Hälfte dieses Jahres, 57 % davon wurden von Familienmitgliedern oder Bekannten begangen. Bis einschließlich November waren es 66 Frauenmorde.
Begleitung von Betroffenen
Im Laufe des Jahres 2021 wurden 114 weibliche Überlebende sexueller Gewalt in der Kindheit individuell betreut. 78 kamen 2021. Sie veränderten ihre Selbstwahrnehmung, erkannten ihr Recht an, sich von den Folgen der erfahrenen Gewalt in der Kindheit zu befreien und frei von Gewalt zu leben. Das ermöglicht ihnen einen besseren Zugang zu sich selbst und größeres Vertrauen in sich selbst und ihren Körper. Sie lernen, Entscheidungen zu treffen, die ihre Gefühle in den Vordergrund stellen, Strategien zur Selbstfürsorge identifizieren und in die Praxis umsetzen, ihre Erfolge anerkennen und Lebenspläne zu visualisieren.
Eine wichtige Herangehensweise liegt auch in der aktiven Beteiligung der Betroffenen, welche die Nachhaltigkeit der Unterstützungsangebote gewährleistet: Neun Frauen, die ihren Aufarbeitungsprozess in den vergangenen Jahren abgeschlossen haben, nehmen an einer Schulung teil, in der sie zu Begleiterinnen der Selbsthilfegruppen von Missbrauchsüberlebenden ausgebildet wurden. Sie sind darauf vorbereitet, im nächsten Jahr die Gruppenbegleitung der Selbsthilfegruppen mit Qualität, Wärme, Respekt und Ethik für Frauen, die sexuellen Kindesmissbrauch überlebt haben, zu unterstützen.
In den 14 Jahren der Arbeit von ABN haben wir miterlebt, welche Veränderungen die Frauen, die sexuellen Missbrauch überlebt haben, ermöglicht und entwickelt haben. So lautet das Motto von Aguas Bravas für die Zukunft: „Wir geben nicht auf und verlieren auch nicht die Zuversicht.“
© Der Text ist in gekürzter Form und leicht abgeändert dem Jahresbericht von ABN entnommen.
Die Fundación Aguas Bravas Nicaragua leistet wichtige Unterstützung zur emotionalen Rehabilitation für von Missbrauch betroffene Frauen