Die globalisierte Ausbeutung von Care-Arbeit
Ausbeutung durch unfaire Löhne, unmögliche Arbeitszeiten oder die ungerechte Verteilung der familiären Sorgearbeit zwischen Männern und Frauen. Doch die Ausbeutung in der Care-Arbeit hat auch einen globalen Aspekt.
Es ist ein Teufelskreis
Indem die Care-Arbeit in vielen Ländern des Globalen Nordens an schlecht bezahlte Arbeitskräfte aus dem Globalen Süden ausgelagert wird, können hier die Löhne für Care-Arbeit niedrig gehalten werden. Gleichzeitig entwickelt sich durch das von den reichen Ländern abgesaugte Care-Arbeitskräfte- potenzial ein Mangel an Care-Arbeiter:innen in den Herkunftsländern. Die Leidtragenden sind zurückgelassene Kinder, alte und kranke Menschen – und Frauen, auf deren Rücken die Care-Arbeit hauptsächlich lastet.
Die Situation verschärft sich
Krisenzeiten sind keine guten Zeiten für Frauen im Globalen Süden. Gerade durch die Coronapandemie hat sich das Ungleichgewicht im Care-Sektor noch vergrößert. Bettina Zelenak, kfb-Projektreferentin und unter anderem zuständig für die Projekte auf den Philippinen, beschreibt das so: „Es war schon immer so, dass viele Philippiner und Philippinerinnen aufgrund finanzieller Not in die illegale Immigration geschlittert sind. Aber während der
Coronazeit ist es noch schwieriger geworden, das Land legal zu verlassen. Menschenhandel und illegale Migration sind daher mehr geworden. Das bedeutet, dass die Gefahren für Ausbeutung und Gewalt größer wurden.“ Es wird Zeit, dass dieser Prozess wieder rückgängig gemacht wird. In allen Teilen der Welt.
Wir können die globalen Ausbeutungsmechanismen von Frauen in der Care-Arbeit nicht abschaffen. Aber wir können einen Teil dazu beitragen, dass sie weniger Opfer fordern.
Bitte spende auch du für faire Arbeitsbedingungen und ein Gutes Leben für Frauen im Globalen Süden!