Maya-Völker wollen eine Kultur des Friedens
„Dass alle sich erheben, dass alle gerufen werden; dass es nicht einen, nicht zwei, nicht drei von uns gebe, die hinter den anderen zurückbleiben,“ steht im heiligen Buch der Maya geschrieben. Dieser Satz dokumentiert, wie sich die Maya-Völker als soziales Geflecht begreifen.
Sinnbild dafür ist das Gewebe der Strohmatte, „pop“ genannt: Auf ihr wird man geboren, auf sie setzt man sich zum Nachdenken, legt man sich zum Schlafen nieder, liebt einander und wird als Tote*r eingerollt für die „letzte Reise“ in die andere Welt.
Dieses Selbstbild der Maya ist seit der Kolonialisierung im 16. Jh. Systematisch zerstört worden. Erst seit dem 36-jährigen Bürger*innenkrieg, in dem über 200 Maya-Dörfer zerstört wurden, versuchen sich Maya-Communities nach westlichen Normen zu organisieren, um ihre kulturelle Identität und Werte auf nationaler Ebene zu verteidigen und eine Kultur des Friedens aufzubauen.
Der struktureller Rassismus, die Unterdrückung und Ausgrenzung der indigenen Völker prägt das Land noch heute. Gerade indigene Frauen erfahren auf vielfache Weise Diskriminierungen. Durch die oft lebenslange Benachteiligung und Gewalt leiden sie unter mangeldem Selbstbewusstsein. Ihr Selbstbewertgefühl zu stärken ist daher die Basis jeglicher Frauenarbeit in Guatemala, so auch im indigenen Frauenprojekt AMOIXQUIC. Nur so kann zur Ermächtigung der Frauen beigetragen werden!
Dr. Georg Grünberg (Universität Wien) gibt in diesem Artikel tiefere Einblicke zur heutigen Maya-Kultur in Guatemala. Wir stellen ihn gerne als Download hier zu Verfügung.