Banater Krautsuppe ist eher eine Philosophie als ein Rezept. Die Küche des Banat ist einfach, bodenständig und kommt mit wenigen Grundzutaten aus. "Nur kan Firlifanz!", pflegte meine Großmutter zu sagen. Trotz bester Bodenvoraussetzungen war und ist Rumänien ein armes Land, ständig von wem anderen besetzt, meine Großmutter 1912 geboren wuchs noch in der ungarisch-habsburgischen Monarchie auf. Als mein Vater 1936 zur Welt kam, gehörte der Banat zu Rumänien und nach dem Weltkrieg zum Ostblock mit allen Konsequenzen. Das Geheimnnis der Ciorbica di varza lautet demnach: Nur nichts verschwenden, alles schön vorkochen und sammeln. 7x Aufwärmen ist ideal, dann schmeckt sie am besten :) In der modernen Küche kann man sie zwischendurch auch einfrieren, der Geschmack wird dadurch noch intensiver. Serviert wird sie mit Weißbrot und Sauerrahm, in Rumänien Smantana genannt, wird er dort kübelweise auf den Tisch gestellt. Seit ich sie einmal bei uns in der Pfarre zum Suppentag gekocht habe, muss ich sie jedes Jahr wieder kochen und ich habe das Rezept schon unzählige Male verschenken dürfen.
In Rumänien wird immer alles geteilt, es ist immer genug für alle da. Da man die Resteln von 7 Tagen dabei verwendet, ist es mit Mengenangaben schwierig, aber alles in allem braucht man:
1. Tag: Gulasch aus Schweineschopf, Zwiebel, frische Paprika, frische Paradeiser, Paradeissauce, Paprikapuler, Zitronenschale, Salz, Pfeffer, Majoran, Kümmel, Lorbeerblatt, wer mag Knoblauch.
2. Tag: Karotten, weißes Kraut.
3. Tag: Weiße Bohnen aus der Dose, Paradeissauce.
4. Tag: Sauerkraut, Mehl, Kümmel.
5. Tag: Kartoffeln.
6. Tag: Frankfurter Würstel.
7. Tag: Abschmecken mit Essiggurkerl, Zucker, Koriander, Cayennpfeffer, Chilipulver.
1. Tag: Gulasch kochen. Das Fleisch und viel Zwiebel klein schnippeln, bei niedriger Hitze mindestens 3 Stunden dünsten, kein weiteres Fett beigeben, das frische Gemüse, Paradeissauce und die Gewürze ergänzen.
2. Tag: Kraut- und Rübensuppe. Karotten und das Weißkraut sehr fein schnippeln und in Suppenbrühe weich kochen.
3. Tag: Weiße Bohnen in Paradeissauce dünsten.
4. Tag: Sauerkraut in Mehl anschwitzen, mit kalter Suppenbrühe aufgießen und dünsten, mit Kümmel abschmecken.
6. Tag: Würstel kochen und klein schneiden.
7. Tag: Alles zusammenschütten und abschmecken.
Genießen mit Weißbrot und Sauerrahm.